Rucksack-Projekt - Pressestimmen

 

"Rucksack"-Projekt bewährt sich
Gevelsberg, 12.03.2008, Von Alexander Ebert.
Gevelsberg. (wr)

Das "Rucksack"-Sprachförderprojekt geht langsam auf. Seit nunmehr drei Jahren lernen Kinder mit ihren türkischen Eltern sowohl in der Muttersprache als auch in deutscher Sprache. ...


 
... Damit verbessern sie ihre Chancen in der Schule und später im Berufsleben. Vor drei Jahren startete das "Rucksack"-Sprachförderprojekt im evangelischen Kindergarten Berge, vor zwei Jahren kamen die Grundschulen Vogelsang und Schnellmark dazu. Insgesamt etwa 15 türkische Mütter engagieren sich seither für die Bildung ihrer Kinder. Insbesondere geht es darum, dem Nachwuchs mehr Sprachkompetenz zu vermitteln - als Basis für alle weiteren Lernschritte im Leben. Dazu treffen sich die Mütter wöchentlich in den Grundschulen, um sich Material und Anregungen für die Sprachförderung ihrer Kinder zu holen. Danach nehmen sich die Mütter täglich ein wenig Zeit, um mit ihren Kindern die besprochenenen Themen zu Hause umzusetzen. Mal geht's dabei um Jahreszeiten, mal um Essen und Trinken, mal um den menschlichen Körper. Die fachliche Anleitung erhalten die Mütter von der Regionalstelle zur Förderung der Kinder aus Zuwandererfamilien in Hagen und der Stadt Gevelsberg als Koordinatorin. Als Sponsoren stehen der Lions-Club sowie die Hans-Grünewald-Stiftung zur Seite. Offenbar lohnt sich der Ansatz, mit dem "Rucksack" zu mehr Chancengleichheit zu kommen. Emine Yalçin, die vor 25 Jahren nach Deutschland kam und Ansprechpartnerin für die türkischen Mütter ist, zog gestern jedenfalls eine positive Zwischenbilanz: Nicht nur die türkischen Eltern seien zufrieden, auch die Kinder würden seither mehr lesen. Weiterhin sei der Kontakt zur Schule und zu den Lehrern besser als zuvor und die Mutter-Kind-Beziehung habe gewonnen. Auch mache es den Kinder Spaß, ihre Sprachkompetenz wachse, was sich an besserer Aussprache und größerem Wortschatz zeige. Monika Hanelt, Dipl.-Sozialpädagogin an der Schnellmarkschule, sagte gestern: "Seit es das Projekt gibt, gehen beide Seiten erstmals aufeinander zu. Auch trauen sich die Mütter inzwischen, Kontakt mit den Lehrern aufzunehmen. Das hat es zuvor nicht gegeben." Gleichstellungsbeauftragte Christel Hofschröer, die das Engagement der Frauen unterstützt, sieht hierin vor allem ein vorbildliches und ausbaufähiges Modell, wie Bürger an der Verbesserung ihrer Situation mitwirken. Gestern hieß es aber auch: Keineswegs nur türkische Kinder sondern auch deutsche hätten Sprachdefizite.


Muttersprache zuerst - dann erst Deutsch
Gevelsberg, 19.02.2009, Von Ann-Cathrin Pfeiler
Gevelsberg. (wp)

Im "Mauseloch" des Evangelischen Kindergartens Berge war einiges los. ...
 
Im Evangelischen Kindergarten Berge stellte der Lions Club sein "Rucksackprojekt" vor. Foto: Ann-Cathrin Pfeiler
 

... Auf den kleinen Kinderstühlen nahmen unter anderem Mitglieder des Lions Clubs Ennepe-Ruhr, Bürgermeister Claus Jacobi, aber vor allem Mütter und Kinder, die am Rucksackprojekt des Kindergartens teilnehmen, Platz. Ihnen voran Emine Yalcin, die als Bindeglied zwischen Kindergarten, den Grundschulen Vogelsang und Schnellmark und den Stadtteilmüttern agiert und das Projekt und ihre Tätigkeiten vorstellte. Das Rucksackprojekt soll Kindern türkischer Herkunft und ihren Familien ermöglichen, sprachlich gefördert zu werden. Hier gilt: Erst muss das Kind seine Muttersprache können, bevor es Deutsch lernen kann. Emine Yalcin thematisiert in den wöchentlichen Treffen mit den Müttern, was gerade bei den Kindern parallel in Kindergarten oder Schule aktuell ist. Das, was hier dann auf türkisch erklärt, erlernt und von den Müttern zu Hause weitergegeben wird, ist dann in der Schule auf Deutsch leichter zu verbinden. Ingrid Duschek, Leiterin des Ev. Kindergartens Berge, stellt selbst fest: "Früher habe ich auch darauf bestanden, dass die Kinder immer Deutsch reden sollen, zu Hause und unter sich. Das war nicht richtig." Die Mütter selber, die so viel Engagement zeigen, erhalten durch ihre Lehrertätigkeit größeres Ansehen in der Familie. Monika Hahnelt, Diplom-Sozialarbeiterin der Grundschule Schnellmark, weiß: "Die Mütter haben viel mehr Selbstvertrauen durch den häufigen Umgang mit der Sprache. Jetzt setzen sie ihre Kinder nicht mehr am Schultor ab, sondern kommen mit rein und unterhalten sich mit den Lehrern." Und nun beteiligt sich der Lions Club seit 2006 jährlich mit einer großzügigen Spende an diesem großartigen Projekt, so auch dieses Jahr. Rainer Plücker, zuständig für die Finanzen, ist beeindruckt vom Erfolg und dem Einsatz der Mütter, Kinder und Helfer. Dr. Horst Kleiss überlegt bereits: "Am 4. März haben wir Mitgliederversammlung. Dann werden wir über eine weitere, finanzielle Unterstützung sprechen." Wie letztes Jahr, möchte der Kindergarten jetzt auch wieder von einem Teil des gespendeten Geldes den Erlebnispark Gevelsberg besuchen. In Zukunft hoffen natürlich alle, auch Bürgermeister Claus Jacobi, dass es so weiter geht. Und eventuell können auch noch Projekte für andere Sprachen angeboten werden. In Berge selbst, allerdings nicht im Kindergarten, gibt es bereits ein Lernförderangebot für tamilische Familien, das schon bald integriert werden soll.

wap, 15.03.08

Westfalenpost, 14.03.08




Westfalenpost, 29.10.2006

Lions-Club fördert auch an Schulen "Rucksackprojekt"

Der Lionsclub spendete für das Rucksackprojekt an den GS Vogelsang und Schnellmark (v.l.): Konrektorin Karin Wendt, Lehrer Mehmet Bileci, Rektorin Annette Steutner, Dr. Horst Kleis (Lions) Rita Schopen (Beraterin), Rainer Plücker und Dr. Gerhard Reinecke (Lions), Christel Hofschröer (Stadt), Emine Yalcin (Elternbegleiterin), Asya Sari und Nazik Inceoglu (aktive Mütter).  Foto: RaSi
Der Lionsclub spendete für das Rucksackprojekt an den GS Vogelsang und Schnellmark (v.l.): Konrektorin Karin Wendt, Lehrer Mehmet Bileci, Rektorin Annette Steutner, Dr. Horst Kleis (Lions) Rita Schopen (Beraterin), Rainer Plücker und Dr. Gerhard Reinecke (Lions), Christel Hofschröer (Stadt), Emine Yalcin (Elternbegleiterin), Asya Sari und Nazik Inceoglu (aktive Mütter). Foto: RaSi
Gevelsberg. (RaSi) Mit einer Spende von 1500 Euro macht es der Lions-Club Ennepe-Ruhr möglich, das so genannte Rucksackprojekt auch an den Grundschulen Vogelsang und Schnellmark zu integrieren.

 

Das Projekt ist eine Gemeinschaftsinitiative der Grundschulen mit der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), dem Lions-Club als Sponsor und der Stadt Gevelsberg.

Erste sehr positive Erfahrungen sammelte man bereits im Ev. Kindergarten Berge mit der innovativen Sprachförderung. In den Grundschulen beginnen die Initiatoren zunächst mit den Kindern der ersten Schuljahre. Schulleiterin Annette Steudner: "Wir wollen erst einmal Erfahrungen sammeln und dann darauf aufbauen."

Hintergrund des Projekts ist, dass die Kinder nicht nur ein gutes Deutsch erlernen, das durch die Schule in der Regel sowieso gewährleistet ist, sondern sie sollen auch ihre Muttersprache beherrschen. Das Prinzip ist ganz einfach: Den aktuellen Unterrichtsstoff im Fach Deutsch nehmen die Mütter Zuhause auf und arbeiten jeden Tag mit den Kindern etwa eine Viertelstunde auf spielerische Weise das Thema noch einmal auf türkisch durch.

Die bereits gemachten Erfahrungen zeigen, dass es den Kindern sehr viel Spaß macht. Die Mütter berichten von einer viel größeren Wissbegierde ihrer Sprösslinge. Dabei profitieren nicht nur die Kinder von dem Projekt. Christel Hofschröer: "Die Mutter-Kind-Beziehung wird gestärkt und auch die türkischen Mütter verbessern so ganz nebenbei ihre Deutschkenntnisse. Dies führt letztendlich zu einer besseren Integration in die Gemeinschaft."

Emine Yalcin bezeichnet das Engagement ihrer Nachbarinnen im Kindergarten Berge als sehr gewissenhaft. Dies will sie jetzt mit dem Folgeprojekt auch auf die Grundschulen übertragen. Weithin gilt sie als Motor dieser Arbeit. Anregungen für die Gruppenarbeit holt sich Emine Yalcin von der RAA in Hagen und gibt diese an ihre Landfrauen weiter.

Dr. Gerhard Reinecke, Dr. Horst Kleiss und Rainer Plücker vom Lions-Club überzeugten sich beim Gespräch in der Grundschule Vogelsang davon, dass die Spende sehr sinnvoll eingesetzt wird.


Westfälische Rundschau, 26.10.2006

Viel mehr als nur Sprachförderung

Gestern stellten die Vertreter von Schule, Lions Club, Stadt und teilnehmende Mütter das "Rucksackprojekt" in der Grundschule Vogelsang vor. Dort werden ab Januar elf und an der Grundschule Schnellmark acht Kinder mitmachen. (WR-Bild: Hartmut Breyer)

Gevelsberg. Es ist ein innovatives Sprachförderkonzept, das so genannte "Rucksackprojekt", das in diesen Tagen an den Grundschulen Vogelsang und Schnellmark eingeführt wird. Aber es ist eigentlich noch mehr: "Es geht auch um Kontakt", betont Christel Hofschröer vom Fachbereich Jugend & Soziales, "das Projekt bietet eine Riesenchance, Integration voranzutreiben."

Von Hartmut Breyer Gestern stellte Hofschröer gemeinsam mit Vertretern der Schulen und des Lions-Clubs Ennepe-Ruhr, der mit einer großzügigen Spende die Umsetzung ermöglicht, das Konzept vor. Hinter dem "Rucksackprojekt" verbirgt sich die Idee, dass schulische Sprachförderung mit einem Konzept zur Elternbildung verknüpft wird. Türkische Mütter sollen jeden Tag ein wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen und mit ihnen dieselben Themen in ihrer Muttersprach besprechen, die die Kinder im Schulunterricht aus Deutsch behandeln. Nach guten Erfahrungen am Ev. Kindergarten Berge, wo das von der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderer- familien (RAA) entwickelte Konzept bereits seit einem Jahr umgesetzt wird, sind nun erstmals in Gevelsberg Grundschulen an der Reihe.

Teilnehmen können diejenigen Mütter, die sich verpflichten, täglich 15 Minuten mit ihren Kindern zu lernen. Effekt: Nicht nur die Schüler verbessern ihre Sprachkenntnisse, sondern auch die Mütter. Zudem werden sie in ihrer Erziehungskompetetenz gestärkt und die Eltern-Kind-Beziehung gefestigt. Wichtig auch: Die Kommunikation zwischen den Eltern und der Schule wird verbessert "Elternbegleiterin" Emine Yalcin hat sich bereits mit den interessierten türkischen Müttern getroffen, um das Rucksackprojekt vorzustellen. Richtig los geht es im Januar, wenn sie sich dann wöchentlich einmal mit den Frauen zusammensetzen wird, um mit ihnen die Arbeitsmaterialien zu besprechen, die zu Hause bearbeitet werden sollen. Emine Yalcin ist auch in Berge mit dieser Aufgabe betraut.

Insgesamt sechs Mütter und elf Kinder werden an der Grundschule Vogelsang mitmachen. An der Grundschule Schnellmark sind es fünf Mütter und acht Kinder. Zunächst sind nur Erstklässler einbezogen: "Wir wollen erst einmal klein anfangen", so die Vogelsanger Rektorin Annette Steudtner. Es sei jedoch - wenn finanziell machbar - wünschenswert, das Angebot später auch für alle vier Jahrgänge einzuführen.

Nun ist aber zunächst einmal die Arbeit für neun Monate gesichert - dank der 1500-Euro-Spende des Lions-Clubs Ennepe-Ruhr.

Kindergarten Berge Vorreiter

Gevelsberg. Es ist ein innovatives Sprachförderkonzept, das so genannte "Rucksackprojekt", das in diesen Tagen an den Grundschulen Vogelsang und Schnellmark eingeführt wird. Aber es ist eigentlich noch mehr: "Es geht auch um Kontakt", betont Christel Hofschröer vom Fachbereich Jugend & Soziales, "das Projekt bietet eine Riesenchance, Integration voranzutreiben."

INFO

  • Im Ev. Kindergarten Berge wurde das "Rucksackprojekt" im November 2005 eingeführt.
  • Dort hat der Bauverein die Finanzierung übernommen, für die Grundschulen Vogelsang und Schnellmark ist es nun der Lions-Club Ennepe-Ruhr.
  • Das Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass ein Kind umso leichter die Zweitsprache erlernt, je besser es in der Muttersprache ausgebildet ist.
  • Bislang ist das Angebot auf türkischsprachige Eltern und Kinder beschränkt. "Man kann es aber in verschiedenen Sprachen durchführen", sagt Christel Hofschröer. "In Berge gibt es zum Beispiel viele russische Kinder im Kindergarten."
  • Weitere Informationen zum Rucksackprojekt: www.raa.de

     


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